Montag, 25. Juli 2005 | Lokalsport


Von Quilitz nach Lassan per Muskelkraft

Es gehört schon Überzeugung dazu, bei nur 19 Grad Wassertemperatur über lange Strecken zu schwimmen. In Lassan waren es 54 Sportler.

Schwimmen: Die allerbesten Voraussetzungen hatten die Schwimmer beim 4. Freiwasserschwimmen in Lassan in diesem Jahr nicht. Zwar war der Peenestrom schön flach, Wellengang störte also kaum beim Schwimmen, doch mit 19 Grad Wasser- und Lufttemperatur musste man schon „Überzeugungstäter“ sein. Derer gab es dann auch insgesamt 54, die sich auf die beiden Distanzen über einen oder vier Kilometer ins kühle Nass stürzten.
Angehörige der DLRG brachten mit ihren Booten 34 Sportler aus Anklam, Berlin, Greifswald, Dresden und polnischen Grenzorten nach Quilitz, wo dann der Start für die lange Strecke erfolgte. Schnell setzte sich Vorjahressieger Jan Gräfe vom Rest des Feldes ab. Nach 56:46 Minuten durchschwamm er die Zielmarkierung im Lassaner Hafen. Der 31-jährige Rostocker Modellathlet, Schwimmer bei Empor, war knapp neun Minuten schneller als die Zweitplatzierte. Die 17-jährige Jenny Wachsmuth aus Dresden, die mit ihren Eltern in der Region Urlaub macht und hier auch gemeinsam schwamm, siegte damit in der Altersklasse A. Nur zwölf Sekunden später schlug der ein Jahr ältere Tony Fengler, aus Berlin, als Dritter an.

Hochachtung verdienen alle Schwimmer, die im Ziel ankamen und auch die, die überhaupt den Mut bewiesen, vier Kilometer zu schwimmen. Nur ein Schwimmer hat aufgegeben. Bis ins Ziel kamen aber auch die Senioren des Teilnehmerfeldes. Der Berliner Gunter Krause, Jahrgang 1941, benötigte für die Strecke Quilitz – Lassan 1:26:29 h. Wieder einmal war auch der Karlshagener Roland Kossowan (60) mit von der Partie. Er schwamm in 1:52:36 h von der Insel zum Festland. Auch der 59-jährige Andreas Kramer und der 60-jährige Hans-Jürgen Auerbach überquerten das Ziel.

Die kurze Distanz wurde von Schwimmern des TSC Berlin dominiert. Die Sportler weilen zu einem Trainingsaufenthalt in Zinnowitz und nutzten das Lassaner Schwimmen zu einem abschließenden Wettkampf. Robert Brichta, der in Greifswald geboren wurde, war über die Kilometerdistanz der Schnellste. Der 26-jährige Berliner brauchte dafür 10:15 Minuten. 40 Sekunden später schwamm Björn Hellwig (ebenfalls TSC Berlin) über die Ziellinie, gefolgt von Caroline Schulze (11:01 min.). Die 20 gestarteten Schwimmer erreichten auch das Ziel. Rolf Köhler, mit 62 Jahren der Älteste auf dieser Strecke, brauchte dafür 14:37 min. und war damit auch nicht einmal Letzter, obwohl die Platzierung sicher für alle Teilnehmer gar nicht so entscheidend war.

RALF EDELSTEIN Ostsee-Zeitung.de


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